„Glück liegt in den Beziehungen zu unseren Mitmenschen“, so lautete die Überschrift auf dem Geburtstagsgruß des EFAKS im Jahr 2024. Dieser Gedanke – so beschrieb ich es – war die Zusammenfassung einer Tagung, die wir als Verband ein Jahr zuvor zum Thema Selbstliebe, Glück und Wohlbefinden durchgeführt hatten.
Mehrheitlich alle Teilnehmenden äußerten damals auf die Frage, was unser Glück langfristig und intensiv positiv beeinflussen kann: Beziehungen zu Menschen und die damit verbundenen Erlebnisse und Erfahrungen.
Insbesondere in der Gestaltung von Beziehungen im Rahmen der Pflege, die wir anderen Menschen zukommen lassen, haben wir es also zu großen Teilen selbst in der Hand, positive Beziehungen mitzugestalten und dadurch Sinnhaftigkeit in unserer täglichen Arbeit zu erleben. Dies geschieht durch kleine und große Handlungen und Hilfen, durch Gesten, durch Aufmerksamkeiten, durch Zusehen, Zuhören und Verbindlichkeit. Oft auch ganz nebenbei und ohne zusätzliche Zeiterfordernisse, manchmal aber auch mit voller Aufmerksamkeit im direkten Gegenüber. Ganz sicher aber immer mit dem Willen, dem anderen auch wirklich begegnen zu wollen. Hierfür ganz besonders erforderlich und förderlich: Offenheit der oder dem Nächsten gegenüber.
- Hierzu schreiben:
Dr. Helen Güther und Dr. Heike Baranzke sehen Beziehungsarbeit als Ressource pflegeprofessionellen Selbstverständnisses. - Traumberuf Hoffnungsträger:in, so nennt Prof. Dr. Klaus Müller den Pflegeberuf, der Kraft durch zwischenmenschliche Begegnungen in der Pflege schenkt.
- Siegfried Huhn macht sich darüber Gedanken, was ‚Beziehung‘ in der „Arbeitsbeziehung Pflege“ bedeutet.
- Wie delirgefährdete und delirante Patient:innen durch Pflegefachpersonen reorientiert werden können und welche Rolle dabei der Beziehungsaufbau spielt, beschreiben Stefan Sniatecki und Prof. Dr. Ulrike Höhmann.
- Pflegerische Beziehungsgestaltung mit Menschen mit sogenannter geistiger Be_hinderung / Lernschwierigkeiten ist das Thema, dem sich Dr. Stefanie Schniering widmet.
- Isabelle Foth und Prof. Dr. Stefan Heuser sehen Pflege als soziale Praxis und stellen dies am Beispiel von Caring Communities im Kontext von Palliative Care dar.
- Berührung als Aktivierung der körpereigenen Apotheke stellt uns Thomas Hax-Schoppenhorst vor.
- Gleich drei Autor:innen – Prof. Dr. Michael Bossle, Tanja Jänicke-Stöger und Laura Schümann – stellen das Projekt „Get in Touch!“ als Schwerpunkt gelungener Integrationsarbeit mit international Pflegenden im Projekt „INSTeam“ der TH Deggendorf vor.
- Wie Auszubildende professionelle Pflegebeziehungen erleben, erfragt Katharina Jost im Interview mit einigen Auszubildenden der Mission Leben Akademie für Pflege- und Sozialberufe in Wiesbaden.
Cagla Kurtcu stellt die Arbeit des Gesundheitskiosks in Hamburg und die besondere Rolle der dort verantwortlichen Pflegefachpersonen vor. - Die Erfüllung eines besonderen Herzenswunsches einer schwerkranken Patientin erzählt Stefanie Alley.
Die Buchbesprechung von Helgard Kündiger als „Abenteuer Blickwechsel“ beschäftigt sich mit dem Buch: „Der 21-jährige, der freiwillig in ein Pflegeheim zog und von seinen Mitbewohnern mit Demenz lernte, was Menschlichkeit bedeutet“ von Teun Toebes. - Daran schließt sich die EVIM-Filmbesprechung des unbedingt sehenswerten Films von Toebes und De Jong „Human forever“ an.
- Abschluss bilden die vielen Pflegebeziehungsgeschichten unteschiedlichster Autor:innen, die aufzeigen, welche Bedeutung Beziehungen im pflegerischen Alltag haben und wie diese die Arbeit bereichern.
- Und im MITTENDRIN erzähle ich meine Beziehungsgeschichte zum „Nörgler“.
- Abgerundet wird die Zeitschrift wir immer von einer Reihe am Thema orientierter Zusatzbeiträge und Informationen.
Aus den Beziehungen zu den Menschen, die uns anvertraut sind, lernen und wachsen wir.
Diese Erfahrung wünscht Ihnen auch beim Lesen der Artikel,
Ihre Katharina Jost