Als sich vor über zwei Jahren die Welt auf einmal drastisch veränderte, hätte wohl niemand geglaubt, wie lange und wie folgenschwer uns Corona beschäftigen wird.
Plötzlich ließ ein global auftretendes Virus die Welt von heute auf morgen mehr oder minder still stehen und die Menschheit musste sich in sozialer Distanz üben. Kinder, ältere Menschen und all diejenigen, die nicht in kritischer Infrastruktur arbeiteten, blieben zuhause. Draußen wurde die Maske treuer und schützender Begleiter.
Das soziale wie das berufliche Leben veränderte sich für jede und jeden von heut auf morgen auf noch nie dagewesene Weise. Perspektivlosigkeit, emotionale Einsamkeit, Angst und Traurigkeit sowie finanzielle Engpässe oder gar Bedrohungen, gehören seitdem für viele Menschen zum Leben mit Corona dazu.
Darüber hinaus wurden weltweit so viele Menschen getroffen von einem Virus, gegen das es medizinisch zunächst keine Gegenwehr gab. Viele erlebten auf einmal den Tod eines nahen Angehörigen als persönliches Inferno. Menschen starben von Angehörigen unbegleitet und in Einsamkeit. Für einige, die Corona durchgemacht und überlebt haben, dreht sich das Leben nun um die weitgehend unerforschten Folgen von Long-Covid.
Die langersehnte und rasch entwickelte Impfung schien und scheint aktuell gesellschaftlich – für mich völlig unverständlicherweise – mehr Unfrieden zu bringen, als das erhoffte Ende der Pandemie. Und so leben wir nun seit zwei Jahren mit dem scheinbar normalen Rhythmus namentlich verschiedener Wellen und hoffen auf die Wiedergewinnung von Freiheiten.
Die Situation in unserem Gesundheitswesen war und ist – zwar nicht erst seit Corona – extrem angespannt. Mehr denn je sind Pflegende in allen Bereichen überlastet und überlegen, dem Beruf den Rücken zu kehren. Der Applaus und auch die plötzliche Anerkennung als „systemrelevant“ reichen bei vielen nicht mehr aus, um die Frustration länger zu ertragen. Als Gesellschaft, aber auch als Berufsgruppe stehen wir vor vielen Problemen und Herausforderungen. Aber gibt es auch Perspektiven, positive Veränderungen? Überlegungen hierzu gehen unsere Autor*innen nach:
- Siegfried Huhn weiß, wie grundlegend Selbstfürsorge gerade in kritischen Zeiten ist.
- Darüber hinaus führt Thomas Hax-Schoppenhorst aus, dass vor allem gesellschaftliche Wertschätzung für die im Gesundheitswesen Tätigen erforderlich ist.
- Wie wichtig die Weitergabe von Wertschätzung seitens der Führungskräfte an die Mitarbeitenden in der Corona-Krise ist, bekräftigt Saskia Blömeke in ihrem Beitrag.
- Zum Thema Erfahrungen mit der Corona-Krise beschreibt Ingo Planitz die Erlebnisse einer Pflegeschule, Ursula Uhlig zeigt die Auswirkungen auf die Altenpflege auf und Astrid Eisenberg berichtet über die Lage in einem Krankenhaus.
- Welche Erfahrungen ein Krankenhausseelsorger sowohl als Pfarrer als auch als Patient im eigenen Krankenhaus machte, beschreibt Johannes Albrecht.
- Zum umstrittenen Thema Impfpflicht, meldet sich Prof. Dr. Ulrike Höhmann zu Wort und
- Prof. Dr. Stefan Heuser nimmt unseren Umgang mit der Sprache in der Pandemie genauer unter die Lupe.
- Laura Todisco, Dr. Tobias Mai und Prof. Dr. Michael Schilder betrachten mitarbeiter*innenbezogene Unterstützungsmaßnahmen im Kontext des Pandemiemanagements.
- Und wie sich die Corona-Pandemie auf den Pflegearbeitsmarkt ausgewirkt, hat Dr. Oliver Lauxen untersucht.
- Im Mittendrin setzt sich Helgard Kündiger kritisch mit dem Thema Impfen als gelebte Nächstenliebe auseinander.
Liebe Leser*innen, beim Lesen der spannenden und spannungsgeladenen Beiträge wünsche ich Ihnen viele neue Erkenntnisse.
Herzlichst, Ihre Katharina Jost
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